Beim Bummeln durch die Geschäfte erwischt mich immer häufiger die Langeweile: Die Ladenkonzepte kennt man in- und auswendig, das Sortiment wurde vorab bereits im Onlineshop begutachtet und die Schaufenster sind selten ein modisches Highlight. Die großen Ketten haben die Innenstädte in ein immergleiches Einerlei verwandelt: Beschweren kann ich mich darüber aber eigentlich kaum, denn wann betrat ich zuletzt eine kleine Boutique? Eben, und doch freue ich mich über frischen Wind im deutschen Einzelhandel: Dieser kommt überraschend aus Japan.
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| Seidenbluse von Uniqlo |
Uniqlo hat seine erste Deutschland-Filiale bereits vor gut einem Jahr in Berlin eröffnet, doch erst bei meinem letzten Besuch kam ich dazu, die Tauentzienstraße aufzusuchen. Sicher, hierbei handelt es sich nicht um eine Moderevolution, denn auch der japanische Retailer kommt als mittelpreisige Kette daher, aber das Konzept dahinter verspricht Neuerungen:
UNIQLO stellt Bekleidung her, die sich nicht in Kategorien einteilen lässt und sämtliche Gesellschaftsgruppen verbindet. Unsere Bekleidung ist für alle geeignet – unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, ethnischem Hintergrund und allen Merkmalen, die Menschen charakterisieren. Unsere Bekleidung ist einfach und grundlegend, jedoch zugleich universell, denn man kann sie ganz individuell zum persönlichen Stil kombinieren.
Hier wird also versucht, das demokratische Prinzip in der Mode umzusetzen. Der Erfolg kann angezweifelt werden - obwohl wir uns heute ähnlicher kleiden denn je, sind die Unterschiede und Codes keineswegs weniger geworden - aber die Idee klingt vielversprechend.
"Unique Clothing", aus diesen Wörtern setzt sich der Name "Uniqlo" zusammen, erwartet mich beim Betreten des Ladens nicht unbedingt: Das Sortiment besteht aus zahlreichen Basics, die beim genaueren Betrachten aber ihre schönen Details preisgeben. Angefangen von den Stoffen, cleanen Schnitten, der großen Farbpalette und den kleinen Besonderheiten wie hier dem Herzchenmuster. Man schlüpft in die Kleidung und fühlt sich direkt wohl. Neben der Bluse, die es bald auch in einer Kleiderwahl zu sehen gibt, wanderte noch ein schlichter Blazer in meine Einkaufstasche. Eine gefühlte Ewigkeit habe ich nach einem Blazer aus weichem Sweatstoff gesucht, der den strengen Schnitt des klassischen Blazers bricht und somit zu einem Alltagsstück wird. Nun also endlich gefunden und sehr glücklich damit! Die aktuelle Kampagne mit dem französischen Model Inès de la Fressange verkörpert genau diese Verbindung: Für einen lässigen modernen Look braucht es nicht mehr als gute Basics, Streifen, Punkte sowie ein entspanntes Lachen!
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